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Meine Lieblingsobjektive

Nachdem ich ja schon eine Menge über Kameras und Objektive geschrieben habe, möchte ich mal ein wenig über meine Lieblings-Brennweiten erzählen.

Im Bereich der Hochzeitsfotografie entstehen gut 80% meiner Fotos mit der Kombination 35mm und 85mm. Die restlichen 20% verteilen sich relativ gleichmäßig auf verschiedene Brennweiten.

Das 35er ist seit je her die klassische Reportage-Brennweite, da der Fotograf von der Distanz „im Geschehen“ agieren muss und deswegen die Fotos dem Betrachter das Gefühl vermitteln, dabei gewesen zu sein. Im Notfall kann man mit dem 35er auch mal ein Portrait fotografieren, da es im Randbereich nicht so stark verzerrt wie weitwinkligere Brennweiten. Dennoch ist es weitwinklig genug, um viel im Bild fest zu halten.

Das 85er – als leichtes Tele – stellt für mich den perfekten Gegenpol dar. Es ist nicht „zu lang“, um das Gefühl zu vermitteln, als Paparazzi von „hinter der Hecke“ fotografiert zu haben, sondern man befindet sich schon noch in näherer Distanz. Ich bin kein Fan von Fotos oberhalb der 200mm, da die Bilder dann zwar schön frei gestellt, aber auch irgendwie „flach“ sind. Ich mag einen schönen Unschärfe-Schärfe-Unschärfe-Verlauf, weswegen 135mm für mich das Maximum im Reportage-Bereich darstellen.

Viele großartige Kollegen sind Fan der Kombination 24mm und 50mm, aber 24mm sind mir zu nah und 50mm zu „normal“, um diese Kombination als „Immerdrauf“ zu verwenden.

Natürlich gibt es auch immer Ausnahmen: Wenn ich aufgrund – hier schon angesprochener Situationen – nur Zoom-Objektive mitnehmen kann, packe ich meist noch eine einzige Festbrennweite ein. Das ist dann ein 50mm, da es doch sehr universell einsetzbar ist.

Es gibt auch den entgegen gesetzten Fall: Wenn ich nur Festbrennweiten dabei habe, stecke ich auch ein einziges Zoom ein, falls eine Kamera kaputt geht oder es regnet, dreckig wird, usw. Das ist dann das 24-70mm, die eierlegende Wollmilchsau.

Ansonsten liebe ich noch mein 17mm TS-E, mit dem ich gern Landschaften oder Architektur fotografiere.

Ich hoffe, dass ich meine Gedankengänge relativ klar herüber bringen konnte. Falls es Fragen gibt, beantworte ich diese gern über die Kommentar-Funktion. Für andere Fotografen gibt es Workshops- und Einzelcoachings.

Im nächsten Artikel wird es um meine Licht-Technik gehen.

Fotograf Oldenburg: Ein paar meiner Lieblings-Objektive von Canon